… Entspannen in Sardinien …

Die Zeit zuhause ab Ostern 2023 war doch sehr intensiv. Bei der Mutter / Schwiegermutter wurde Demenz attestiert und es gab viel zu tun, um ihr das weitere Leben in der eigenen Wohnung zu ermöglichen. Es klappte einigermassen, wir mussten aber immer wieder Anpassungen vornehmen.
Die Schwägerin ist wieder zuhause und wird ihre Unterstützung wieder aufnehmen – sehr vielen Dank dafür. Somit kehren wir wieder zu unseren „normalen“ Unterstützungsaufgaben zurück, die wir auch von unterwegs erledigen können.

Und deshalb haben wir entschieden, wir fahren wieder mal nach Sardinien und schauen wie es sich verändert hat. Am 29.08.2023 hatten wir Ticket bei „Direct Ferries“ für den 8. September gebucht, bezahlt und erhalten.
Am 3. September kam ein SMS mit der Info, es wurde ein Mail verschickt und man soll das anschauen. In besagtem Mail wurde uns mitgeteilt, dass unsere Fähre gecancelt wurde – mehr Info gab es nicht nur einen Link, der aber auf die normale FAQ-Seite führt. Kontaktaufnahme via Kontaktformular gestaltete sich als sehr schwer. Irgendwann hiess es, es wurde ein Ticket eröffnet und bearbeitet – und es hiess für uns: WARTEN! Wir erhielten mit dem Mail keine weiteren Info, warum, weiteres Vorgehen, wie kommen wir wieder an unser Geld, …..

Sehr komplizierter Vorgang. Direct Ferries schickte irgendwann mal ein Mail, sie kontaktieren den Fährbetrieb.
Habe danach mal ein Mail von der Fährgesellschaft erhalten. Man soll sich unter der angegebenen Rufnummer melden – alles Menu geführt und nur auf italienisch😡.
Bin selber auf https://www.corsica-ferries.de und konnte dort mit der Buchungsnummer einloggen. Unsere Fährverbindung nach und von Sardinien waren aufgeführt. Aber diejenige nach Sardinien hatte ein rotes Kreuz mit dem Hinweis auf die Änderung/Cancel.
Darunter einen unscheinbaren Knopf für gewünschte Änderungen. Im sich öffnenden Fenster waren die möglichen Verbindungen aufgeführt – auch solche, die keine Fahrzeuge mehr mitnehmen.
Mit viel Ärger haben wir nun auf Sa. 09.09.2023 umgebucht und hoffen, es bleibt so.

Na ja, Entspannen habe ich mir bis jetzt anderst vorgestellt.

06. September 2023
Wetter am Morgen: Sonne, 20°
Wetter am Abend: Sonne, 26°

Wir fahren heute ab.
Wie weit es geht, wussten wir bei der Anfahrt noch nicht. Wegen der Änderung mit der Fähre hatten wir einen Tag mehr um nach Livorno zu kommen.
Schlussendlich sind wir nur bis etwas über die Grenze nach Italien gefahren. Es gab etwas Behinderung auf der Gotthard-Nordseite wegen Bauarbeiten. Ansonsten mässiger Verkehr. Nun freuen wir uns auf die Pizza heute Abend.

Übernachten: Caslino al Piano / Lomazzo
Kosten: gratis, ohne V+E – super Pizzeria in der Nähe (Colibri- Offen: 12:00-14:00 / 18:45-23:00)

07. September 2023
Wetter am Morgen: Sonne, 16°
Wetter am Abend: Sonne, 31°

War wieder gut im Colibri. Den Wein gibt es nicht ab der Karte. Man wählt ihn aus ohne weitere Info und ohne Preis. Die Chefin sagt zu jedem Wein, wieviel Alkohol er hat.
Wir kämpften uns wie üblich durch den Verkehr in Mailand – eine immer wiederkehrende Horrorfahrt. Anschliessend ging es locker über die Autobahn bis kurz unterhalb von La Spezia. Dort suchten wir unseren ersten Nachtplatz am Meer.
Der Stellplatz liegt ca. 100 m vom Strand. Dazwischen Strandbaren und Strasse. Der Platz selber liegt im Grünen und es gibt auch schattenspendende Bäume. Vom Meer her weht ein angenehmer Wind.

Übernachten: SP in Marinella di Sarzana
Kosten: 15€ inkl. V+E

08. September 2023
Wetter am Morgen: Sonne, 16°
Wetter am Abend: Sonne, 30°

Auf dem Platz haben wir noch alle täglichen Arbeiten erledigt. Die Fahrt führt heute ja nicht so weit, also hatten wir genügend Zeit. Wir fahren deshalb ohne Autobahn nach Livorno zum Hafen wo wir uns einen Nachtplatz suchen.
Es war eine schlechte Idee, über die Landstrasse zu fahren. Nach ca. 20km hatten wir die Nase voll von Strandpromenade, Schlaglöcher und alle 100m ein Rotlicht. Wir entschieden, für die restlichen 40km wieder auf die Autobahn zu fahren. In Livorno bei der Zahlstelle wollte der Automat unser Ticket nicht annehmen. Trotz wiederholten Versuchen ging nichts. Den Alarmknopf gedrückt und ein Mann kläffte in italienisch aus dem Lautsprecher. Er bemühte sich nicht, das Problem vor Ort anzusehen. Die Barriere öffnete sich und am Automat wurden 41.50€ verlangt. Kreditkarte hingehalten und schon merkte ich, dass der Betrag nicht möglich sein kann. Ich hupte und der Mann bemühte sich trotzdem nicht. Also fuhren wir durch die Barriere und parkten umgehend. Dann ging ich zu dem Mann und sagte, dass der Betrag nicht korrekt sei und der Automat das Ticket nicht nimmt und das kein Grund sei, den maximalen Betrag einzuziehen. Er nahm unser Ticket und eine Dame bei einer manuellen Kasse verlangte dann 4.90€. Ich fragte dann, was nun mit dem 41.50€ sei. Er verlangte von uns den Beleg, der aber auch nicht aus dem Sch… Automat gekommen ist. Wieder zur Dame und dort hiess es, der Betrag von der Barriere sei 0€. Das versuchten wir umgehend mit der Kreditkartenfirma zu klären – ging auch nicht. Der Betrag sei vorgemerkt und wenn er wirklich abgebucht würde, müssten wir via Internet die Zahlung anfechten. Mal schauen was geht. Inzwischen hat die Kreditkartenfirma technische Probleme und wir können nicht mehr auf unser Konto zugreifen.
Der SP im Hafen von Livorno hat sich verändert. Er ist jetzt ausschliesslich für WoMo – LKW und PKW haben keinen Zutritt mehr. Beidseitig wurden Schranken installiert und es werden nur noch WoMo rein gelassen.

Übernachten: Hafen Livorno
Kosten: gratis mit V+E

09. September 2023
Wetter am Morgen: Sonne, 19°
Wetter am Abend: Sonne, 30°

Wir mussten heute etwas früh aus den Federn, da die Abfahrt der Fähre auf 08:45 angesagt war. Mit dem mühsam erstandenen Ticket klappte alles und die Überfahrt verlief problemlos. Wie üblich, etwas Gedränge beim Boarding und am Zielhafen wollten auch alle gleichzeitig ab der Fähre. Wir hatten zuhause schon besprochen, dass wir in Golfo Aranci bleiben und dort auf einem uns bekannten Platz die erste Nacht verbringen. Hat den Vorteil, man muss nur ein paar Meter fahren und kann von dort zu Fuss ins Dörfchen zum Nachtessen. Das Nachtessen musste noch verdient werden. Zuerst hörten wir ein Klackgeräusch, welches sich schlussendlich als grosser Stein im Pneu vorne rechts entpuppte und dann funktionierte die SIM-Karte der Alarmanlage nicht mehr.

Übernachten: Parkplatz in Golfo Aranci
Kosten: gratis ohne V+E

10. September 2023
Wetter am Morgen: Sonne, 19°
Wetter am Abend: Sonne, 31°

Bis wir gestern Abend die Probleme gelöst hatten und die Planung für morgen auch stand, war es schon 20:30. Dann war noch duschen angesagt und so entschieden wir, wir essen im WoMo etwas Kaltes.
Der Platz war am Morgen fast komplett gefüllt mit WoMo. Früher standen etwa max. 10 hier. Mitten in der Nacht kam ein VW-Bus mit Dachzelt. Es stiegen tatsächlich 8 Personen aus. Toilettengang führte natürlich ins Gebüsch hinter uns – mit WC-Rolle. Am Morgen waren sie weg und es lag ein Haufen mit Ästen noch dort. Vermutlich war das ein Bett von ihnen.
Die heutige Route führt uns in den Nordwesten. Es ist Sonntag und da ist sicher die Hölle los am Meer. Also versuchten wir gestern, das zu berücksichtigen.
Wir fuhren quer durch Sardinien. In Tempio Pausania gibt es seit einiger Zeit einen SP. Gemäss aktuellen Informationen geht dort die Einfahrt und Entsorgung nur noch mit einer APP. Bei unserer Ankunft war die Schranke offen und alles war zugänglich – eigentlich schade, wir hätten uns gerne erkenntlich gezeigt. Nachdem wir wieder clean waren ging es weiter über hügelige Gebiete in den Nordwesten. In La Ciacca kannten wir einen Platz bei einem sehr guten Restaurant. Der Platz bietet von 09:00-19:00 WC und Duschen und kostet 1€ pro Stunde (Zahlungspflichtig von 01. April – 30. September. Irgendwie machte uns der Platz heute nicht so an und mit dem Anhänger hätten wir 3 Plätze bezahlen müssen. Ca. 1km zurück gibt es einen offiziellen SP wo wir auch schon mal Entsorgt hatten. Diesen fuhren wir an, war aber komplett gefüllt. Der Angestellte sagte uns, wir sollen gegen 18:00 wieder kommen, da seien die Einheimischen weg und es gibt Platz. Somit haben wir die Zeit genutzt und haben uns das 12km entfernte Städtchen „Castelsardo“ angeschaut.
Castelsardo wurde 1102 von der genuesischen Familie Doria als „Castel Genovese“ oder „Castrum Januae“ gegründet und 1448 in Castel Aragonese umgetauft. Der von der Burg Castelsardo beherrschte Ort liegt an einem kurzen, felsigen Kap und hat dank des guterhaltenen Mauerringes und der kleinen Treppengassen seinen typischen Charakter erhalten. Die stark renovierte Kathedrale Sant’Antonio Abate weist noch Teile ihres Originalbaues aus dem 16. Jahrhundert auf und hat bedeutende Holzaltäre und Bildtafeln, die teilweise dem bisher noch nicht genauer bestimmbaren Meister von Castelsardo zugeordnet werden.
Anschliessend fuhren wir wieder zurück nach „La Ciacca“ und bekamen einen Platz.

Übernachten: SP Area Camper Maragnani in La Ciacca
Kosten: 20€ inkl. Strom 6A und V+E. Dusche und WC auch dabei, aber nicht unser Geschmack

11. September 2023
Wetter am Morgen: Sonne, 20°
Wetter am Abend: Sonne, 30°

Zuhause hatten wir noch ein Sonnensegel und einen Wind- Sichtschutz gekauft. Den Wind- Sichtschutz haben wir heute aufgestellt. Schon erbärmlich, was da an „Heringe“ dabei ist. Die werden nur schon beim Anschauen krumm😡. Wir hatten noch etwas an robusten Erdnägel dabei und so konnten wir das Teil aufstellen. Und was an Heringe fehlt, wurde umgehend bestellt🤣.

Danach ging es an den Strand.

Übernachten: SP Area Camper Maragnani in La Ciacca
Kosten: 20€ inkl. Strom 6A und V+E. Dusche und WC auch dabei, aber nicht unser Geschmack

12. September 2023
Wetter am Morgen: Sonne, 20°
Wetter am Abend: Sonne, 30°

Und was machen wir heute schönes🤔
Am Motor alle Flüssigkeiten kontrollieren. Dabei noch ein zwei lockere Schrauben angezogen. Ebenfalls ALDE-Flüssigkeit kontrolliert. Einen kurzen Gang ins Dörfchen haben wir auch gemacht und uns 2 kleine Strandstühlchen gekauft.
Wieder beim WoMo kurz Kreditkarte kontrolliert und festgestellt, dass die unberechtigt erhobenen Autobahngebühren vom 08.09.2023 belastet wurden. Das haben wir umgehend bei der Bank reklamiert und warten nun auf die Antwort.
Und sonst? Halt was man so macht bei dem schönen Wetter 🏊‍♂️🏖️.

Übernachten: SP Area Camper Maragnani in La Ciacca
Kosten: 20€ inkl. Strom 6A und V+E. Dusche und WC auch dabei, aber nicht unser Geschmack

13. September 2023
Wetter am Morgen: Wolken und Regen, 23°
Wetter am Abend: Sonne, 32°

Entgegen aller Wettervorhersagen hatte es in der Nacht gegen 04:30 zweimal etwas geregnet. Und beim Aufstehen wieder.
Kurze Planung und klarer Entscheid. Wir ziehen um und zwar in die Region Alghero.
Wir kamen nicht so richtig vorwärts. Überall Baustellen mit einspurigem Verkehr und Drängeler, die nicht warten wollten – stehende Kolonne vor Baustelle, aber man muss überholen und weiter vorne wieder rein drücken und dass, obwohl alle standen.
Wir haben es überlebt, stehen nun auf einem anderen Platz und die Sonne scheint auch wieder.

Übernachten: SP Paradies Park, westlich von Alghero
Kosten: 25€ inkl. V+E und Strom 6A

14. September 2023
Wetter am Morgen: Sonne und Wolken, 21°
Wetter am Abend: Sonne, gegen Abend wieder Wolken, 29°

Tja, der gestrige Tag endete nicht ganz so schön. Mit Blitz, Donner und Regen kam gegen Abend die Abkühlung.
Heute packen wir den Roller aus und fahren damit zu der Neptun Höhle. Wir waren schon mal dort, drehten aber wieder um weil alle Parkplätze voll belegt waren. Mit dem Roller werden wir sicher keine Parkprobleme haben.
Es war ein weiser Entscheid. Um 09:00 waren alle Parkplätze oben beim Eingang zur Grotte belegt. Fahrzeuge kreisten im letzten Kreisel, um einen der dortigen Parkplätze zu ergattern – ja keinen Meter zuviel laufen. Der Eintritt kostete 14€ pro Person. Alle Halbe Stunde wird wieder eine Gruppe zu der Höhle runter gelassen. Das entspricht ca. 100 Personen. Unten wird man von einem Guide entgegen genommen und zur vollen Stunde geht die Führung los.
Die Höhle entstand vor über zwei Millionen Jahren. In ihrem Inneren verbergen sich bizarr geformte, gelb und orange beleuchtete Stalagmiten und Stalaktiten sowie ein großer unterirdischer Salzwassersee mit dem Namen La Marmora. Dieser ist rund 120 Meter lang und neun Meter tief.
Bei dem Gestein der Grotta di Nettuno handelt es sich um so genanntem Sinter, der durch eine allmähliche mineralische Kalkablagerung im Wasser entstanden ist. Die Neptunshöhle, mit ihren teils an Fabeltiere erinnernden Tropfstein-Formationen, war 1978 Drehort des italienischen Horrorfilms „L’isola degli uomini pesce“ von Sergio Martino.
Die Grotta di Nettuno befindet sich an der Steilküste des Capo Caccia, am Fuße einer über 100 Meter hohen Felswand. Sie liegt fünf Meter über dem Meeresspiegel. Das Höhlensystem erstreckt sich über eine Länge von vier Kilometern, die aber nur zu einem kleinen Teil begehbar sind.
Die Grotte kann im Rahmen von Führungen auf Italienisch, Englisch und Deutsch erkundet werden. Sie unterteil sich in verschiedene „Räume“, wie den „Raum der Ruinen“ und den „Palast-Raum“ mit hohen Tropfsteinsäulen, die zwei Bögen formen, welche die Höhlendecke zu stützen scheinen. Der Smith-Raum, benannt nach einem der ersten Erforscher der Höhle, Kapitän Smith, wird auch der „Orgelraum“ genannt, da seine Steinformationen an gewaltige Orgelpfeifen erinnern.
Die Höhle wurde bereits Im 14. Jahrhundert von Fischern entdeckt und ist seit Mitte des 20. Jahrhunderts für Touristen zugänglich. Zunächst war sie nur vom Meer aus zu erreichen. 1959 wurde dann eine Steintreppe an der Steilwand errichtet, die Escala del Cabirol, die über 650 Stufen zum Höhleneingang hinunter führt. Ein beschwerlicher Weg, der allerdings durch grandiose Ausblicke belohnt wird. Von Alghero aus fahren aber auch Boote zur Grotte.
https://www.italien.de/poi/grotta-di-nettuno

Nach der Grotta di Nettuno kam die Besichtigung des Nuraghe Palmavera, welches ca. 500 m westlich von unserem Standplatz ist.
Das Nuraghendorf liegt direkt an der SS 127, westlich von Fertilia.
Die Anlage ist insgesamt recht beeindruckend – vor allem die beiden Türme, die aus riesigen Steinbrocken errichtet wurden. Ringsherum stehen noch die Grundmauern von ca. 50 Häusern des zu dem Nuraghen gehörenden Dorfes. Der Hauptturm kann bestiegen werden. Von oben hat man einen Überblick auf die gesamte Anlage.

Wenn man auch die naheliegende Nekropole „Anghelu Ruju“ besuchen will, kann man hier ein günstiges Doppelticket für beide Anlagen kaufen, 5€ pro Person für Eines, resp. 8€ pro Person für Beide.
Der Grossnuraghenkomplex Palmavera liegt bei Alghero. Er wurde zwischen dem 15. und 8. Jahrhundert v. Chr. von den Trägern der Nuraghenkultur errichtet bzw. genutzt. Ausgrabungen erfolgten von 1904 – 1989. Nuraghen sind prähistorische und frühgeschichtliche Turmbauten der Bonnanaro-Kultur (2200–1600 v. Chr.) und der mit ihr untrennbar verbundenen, nachfolgenden Nuraghenkultur (etwa 1600–400 v. Chr.) auf Sardinien.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nuraghe_Palmavera

Und für heute hatten wir unseren Teil von Kultur abgeschlossen.

Übernachten: SP Paradies Park, westlich von Alghero
Kosten: 25€ inkl. V+E und Strom 6A

15. September 2023
Wetter am Morgen: Sonne, 21°
Wetter am Abend: Sonne, 32°

Heute geht es nach Fordongianus. Hier gibt es einen gratis Stellplatz und ganz zu Fuss römische Bäder und auch Quellen mit warmen Wasser. Gegenüber der Ruinen des römischen Bad kann man im Fluss im warmen Wasser sitzen.
Auf dem Weg ging es noch zur Tankstelle und zum Lidl um unsere Vorräte etwas aufzufrischen.
Der Ort Fordongianus liegt an einem Fluss. In der Nähe entspringt aus einer Quelle heisses Wasser – bis 40°. Die Römer nutzten das und erstellten am Fluss eine römisches Bad. Ausgrabungen zeugen davon. Das wasser aus dem römischen Bad fliesst aus 2 Wegen in den Fluss. Dort wo sich das Wasser vermischt, wurden mit Steinen kleine Becken angelegt, wo man sich rein setzen kann. Wir haben das sein lassen, die Luft ist so schon sehr heiss, da müssen wir uns nicht noch in heisses Wasser legen.

Übernachten: SP in Fordongianus
Kosten: gratis, inkl. V+E, Strom 0.50€ für 1 Std.

16. September 2023
Wetter am Morgen: Wolken und Regen geben, 25°
Wetter am Abend: Sonne, gewittrig, 35°, gefühlt 39°

Die Nacht war schwül und heiss. Ach wie gerne hätten wir unsere Klimaanlage dabei.
Ich war gestern im Ort noch kurz Einkaufen. Uns ging das Ameisenpulver „Baygon“ aus. Es war heiss und gegen die Sonne noch heisser. Für Sonntag hat der Wetterbericht hier 37° angesagt – gemäss Wetterbericht gestern: 32°, gefühlt 38°.
Am Morgen regnete es und trotzdem bleiben wir eine weitere Nacht. Der Regen hört auf, die Sonne brennt wieder vom Himmel und im Laufe des Nachmittag soll es wieder einen Regensprutz geben und dann wieder Sonne. Ausser der Hitze ist alles da was wir brauchen und duschen können wir auch.

Wir schauten uns somit das Dörfchen an. Anschliessend besuchten wir die Aussenbar unter Bäumen beim römischen Bad.

Fordongianus ist eine italienische Gemeinde auf Sardinien mit 850 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2022) in der Provinz Oristano. Der Ort ist schon seit der Antike bekannt für die zahlreichen Thermalquellen. Der Ort ist Sitz des TitularbistumsForum Traiani.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fordongianus

Übernachten: SP in Fordongianus
Kosten: gratis, inkl. V+E, Strom 0.50€ für 1 Std.

17. September 2023
Wetter am Morgen: Sonne, 23°
Wetter am Abend: Sonne, 36°

Also wir verlassen den Ort, wissen aber noch nicht genau wohin. An‘s Meer sicher nicht. Da hat es uns zuviele Leute und alle Plätze sind belegt bis am Abend ca. 18:00. Schön wäre es im kühlen Gebirge, aber da sagt der Wetterbericht die höchsten Temperaturen an.
Wir versuchen es mit Laconi. Auch irgendwie im Vorgebirge und es soll einen schönen Park haben – da kriegt man sicher Schatten.
Laconi ist eine Gemeinde auf Sardinien mit 1685 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022). Das Dorf nennt sich „Dorf der Menhire“. Es ist Sitz der ursprünglich katalanischen Adelsfamilie Aymerich, deren Castello (als Ruine), Park und Palazzo neben dem „Museo della statuaria preistorica in Sardegna“ zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes gehören.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Laconi
Der SP ist ein grosser gemischter Parkplatz. Es gäbe 2 Toiletten, welche aber geschlossen sind. Strom gibt es gegen Bezahlung an 2 Säulen à je 4 Steckdosen. Wasser gibt es an den 2 Säule, auch je 4. Wovon aber nur aus einem Wasserhahn etwas kommt. WC Entsorgung soll es auch geben. Gemäss einer Beschreibung soll das unter einer Stahlplatte sein – nur, wer kann diese anheben? Es stehen noch 2 italienische WoMo hier, aber niemand ist drin. Wenn mal jemand anwesend ist, werden wir mal fragen wie es mit der WC Entsorgung ist.
Wir machten uns auf den Weg, um den Ort etwas zu erkundigen. Unter anderem das Castello und der Park Aymerich. Das Castello ist sehr zerfallen. Dafür gibt es mehrere Wasserläufe, die über kleinere und mittlere Wassertreppen hinunter fliessen. Es gibt auch einen Teich mit Goldfischen drin, sowie ein grosser Platz wo sich Familien zum Essen treffen.

Als wir wieder beim WoMo waren, haben wir bei der Trittstufe links und rechts am Boden eine kleine Pfütze gesehen. Anhand der Riech- und Viskositätskontrolle könnte es sich um ALDE Kühlflüssigkeit handeln. Bei der Untersuchung in der Region der Trittstufe stellten wir fest, dass es Hydrauliköl von den Hubstützen ist und noch weiter eingegrenzt, kommt es vom Pumpenkopf. Wenn man die Stützen ausfährt, sieht man wo es rausdrückt. Also: Hersteller anfragen, ob es hier auf Sardinien eine Vertretung gibt. Sind gespannt auf die Antwort.

Übernachten: SP Laconi
Kosten: gratis, inkl. V+E (WC Entsorgung haben wir nicht gefunden, liegen evt. Unter einer dicken Stahlplatte. Toiletten sind abgeschlossen)

18. September 2023
Wetter am Morgen: Wolken, 28°
Wetter am Abend: Wolken, immer wieder etwas Wind, 34°

Am Morgen um 08:00 hatten wir bereits 28° innen und aussen. Wir leerten den Grauwassertank und füllten Frischwasser auf. WC wird in Oristano geleert.
Eigentlich wollten wir heute nach Gesturi. Nach dem gestern festgestellten Problem mit der Hydraulikpumpe fahren wir nach Oristano und versuchen dort bei entsprechenden Firmen die Dichtungen zu erneuern. Mal schauen was daraus wird.
Von E&P Deutschland haben wir Rückmeldung erhalten – sie haben keine Vertretungen auf Sardinien. Also hoffen wir auf einer der beiden Firmen, die mit Traktoren, bzw. Baumaschinen handeln und reparieren. Aber auch da war nichts zu machen. Wir wurden zu einem Camper Service in Oristano geschickt, den es aber nicht mehr gibt. Weiter fuhren wir 2 Orte an die uns empfohlen wurden und wieder erfolglos. Schlussendlich wurden wir zu „Officina Ferrocar südöstlich von Oristano verwiesen. Das sei ein Hydraulikspezialist. Man schaute sich das Problem an und wir konnten in den Hof fahren. Kurz danach mussten wir den Hof wieder verlassen – von 13:00-15:00 ist Mittagspause und die Tore werden geschlossen. Um 15:00 werden sie das Problem angehen. Bis dann räumten wir mal unser Werkzeug und Reservematerial aus diesem Fach, so dass sie besser Arbeiten können. Und dann hiess es „warten“ bis sich die Tore wieder öffnen.
Pünktlich um 15:00 konnten wir auf den Hof fahren. Der Meister instruierte den Mechaniker und er fing an mit der Arbeit. Schlussendlich: fertig, bitte testen. Ups, es spritzte immer noch raus. Und nun sah der Mechaniker wo es raus spritzte – dort wo ich es ihnen gesagt und gezeigt hatte. Aber er hatte die Dichtungen an der Leitung ersetzt, statt am Pumpenkopf bei dem Ventil. Also nochmals alles ausbauen und der Fehler war dadurch offensichtlich. Die Dichtung hatte ein Loch.
Dichtung ersetzt und mehrere Kontrollvorgänge mit positivem Ergebnis. Kosten: €38.00.

Wir machten uns auf den Weg zur Entsorgungsstelle in Oristano. So ein Müll! Vor ein paar Jahren wurde die Entsorgung beim Wasserturm geschlossen und Ladestationen für Elektroauto gemacht. Nun ist die Entsorgungsstelle beim Sportstadion auch dicht gemacht worden.

Übernachten: Torre Grande am Strand
Kosten: gratis ohne V+E

19. September 2023
Wetter am Morgen: Sonne, 22°
Wetter am Abend: Sonne, 32°

Es war eine ruhige Nacht mit etwas angenehmeren Temperaturen. Der Druck der Störung an den Hubstützen ist weg und es geht weiter.
Wir versuchen erneut auf die Hochebene von Gesturi mit den Wildpferden zu kommen. Auf dem Weg liegt eine Entsorgungsstelle, die wir aber noch nie offen gesehen hatten – vielleicht haben wir Glück. Mit etwas Umweg fahren hat es noch eine Entsorgung, die wir auch schon genutzt haben.
Die Giara di Gesturi ist eine Hochfläche auf Sardinien. Die 550 m hoch gelegene, 43 km² große Basalthochfläche ist nahezu eben, etwa 12 km lang und durchschnittlich 5 km breit. Sie liegt bei Gesturi im Inneren Sardiniens an der Grenze zwischen der Marmilla und dem Sarcidano. Nennenswerte Erhebungen sind die Vulkankegel Zepparedda (600 m) (Krateröffnung noch erkennbar) und Zeppara Manna (580 m). Im Winter bilden sich auf dem undurchlässigen Basalt große Wasserflächen.
Macchia und Korkeichen sind die prägende Flora des Naturreservates. Hier kommen Wildkatzen, Marder, Schafe und verwilderte Hausschweine sowie rund 600 wildlebende Giara-Pferd vor. Die flügellose Heuschreckenart Paramogoplistes novaki kommt ansonsten nur auf der Insel Hvar in Kroatien und auf dem Parnass vor.
Die Protonuraghe Brunku Madagui (oder Madìli) und etwa 20 weitere Nuraghen am Rande der Hochebene stammen aus der Bronzezeit. Die Giara kann von Gesturi, Setzu und Tuili aus erreicht werden.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Giara_di_Gesturi
Das Giara-Pferd ist eine verwilderte Kleinpferderasse, die ausschließlich auf Sardinien vorkommt. Neben dem Rassenamen Giara-Pferd hat sich auch die Bezeichnung Achetta-Pony etabliert. Ursprung dieser Bezeichnung ist der Begriff „is achettas“, Bezeichnung der sardischen Hirten für die Rasse.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Giara-Pferd
Den Weg dahin mussten wir uns schwer erarbeiten. Kurz nach Abgang von der Autobahn war die Strasse gesperrt und man musste über Land weiterfahren – na ja, gut sind wir marokkanische Strassen gewöhnt. Langsam und vorsichtig kämpften wir und um die Schlaglöcher.
Oben auf der Hochebene Ghiara di Gesturi wurden wir angenehm überrascht. Es standen 1 WoMo und 7 PKW auf dem Parkplatz und unser Favorit war leer und so konnten wir uns in voller Länge am Rand hinstellen. Die Sonne füllt unsere Batterien, Abwasser und WC sind geleert und der Frischwassertank ist gefüllt – was will man mehr 🤗.
Hier oben hat ein Mann alte Fahrräder hergerichtet und diese kann man gegen eine Spende benutzen. Klevere Geschäftsidee, wir sahen das schon vor mehreren Jahre und wir denken, dieses Mal werden wir das Angebot nutzen.

Übernachten: Ghiara di Gesturi
Kosten: gratis ohne V+E

20. September 2023
Wetter am Morgen: leichter Regen und Wolken, 22°
Wetter am Abend: Nachmittag leichter Regen, in der Nacht Gewitter angesagt, 29°

Es hat etwas abgekühlt und wir konnten wieder mal schlafen ohne schweissgebadet zu sein.
Wir schnappten uns trotz den Wetterprognosen je ein Fahrrad und machten uns heute auf die Pirsch nach wilden Pferden.
Die Fahrräder waren nicht ganz optimal für unsere Ergonomie. Sattel zu hart, Sitzposition zu tief, Schaltung funktionierte nur teilweise und das unter starken Geräuschen. Die Bremsen war so lasch, dass man früh mit dem Bremsvorgang beginnen musste, damit man zum Stillstand kam.
Ansonsten war der Ausflug ein voller Erfolg. Wir hatten noch nie so viele Wildpferde gesichtet wie heute. Wir sind gegen 09:00 losgefahren. Zu dieser Zeit wurden an mehreren Stellen Futter ausgelegt und so kamen wir in den Genuss von ca. 100 Wildpferden, verteilt an diversen Plätzen. Nach einer Stunde Fahrt waren alle Futterstellen leer und die Pferde verschwanden im Dickicht.

Und vor dem Einsetzen von erneutem Regen waren wir wieder beim Wohnmobil.
… ups, im Laufe des Nachmittag kam noch ein rollendes Hotel. Wir hoffen, der bleibt über Nacht nicht hier.

Übernachten: Ghiara di Gesturi
Kosten: gratis ohne V+E

21. September 2023
Wetter am Morgen: Sonne, 19°
Wetter am Abend: Sonne, 30°

Wir haben unsere Kultur- und Biologiekenntnisse wieder etwas aufgefrischt. Also fahren wir wieder ans Meer. Via Arbus über‘s Gebirge zog es uns nach Buggerru. Den Strand von San Nicola vor Buggerru liessen wir aus – zwar ein schöner Strand, aber der Platz ist heute nur noch Abzocke und solches sind wir nicht bereit zu finanzieren.
Der SP in Buggerru ist auch teurer geworden. Zu unseren Anfangszeiten vor Jahren kostete er 10€ und ist heute somit doppelt so teuer. Aber die Infrastruktur ist in Ordnung und im Ort kann man auch Essen gehen. Der Platz ist zur Zeit provisorisch, aber recht sauber. Es hat 4 Abflüsse für Grauwasser, 3 Säulen Frischwasser mit je 2 Schläuchen und eine Entsorgungsstelle für WC Kassetten. Dazu noch 2 Container mit je einem WC und einer Dusche. Da wo er vorher war, wird Aushub von Minen aufgeschüttet. Unten bei der Aufschüttung entsteht eine weitere Ebene des SP (Terrasse) und der Hügel wird mit Bäumen bepflanzt und es soll ein Park geben.
Umgehend nach der Ankunft haben wir alles geleert (Abwasser, WC und Abfall) und auch Frischwasser wieder aufgefüllt. Danach haben wir einen Platz bezogen und Ruth hat mit Waschen begonnen. Heute ist kein Regen angesagt und die Wäsche kann trocknen, morgen wäre evt. wieder etwas Gewitter angesagt.

Buggerru ist eine italienische Gemeinde mit 1048 Einwohnern in der Provinz Sulcis Iglesiente auf Sardinien. Die Gemeinde liegt etwa 28,5 Kilometer nordnordwestlich von Carbonia und etwa 14,5 Kilometer nordwestlich von Iglesias direkt am Mittelmeer.
nahen Hochebene von Pranu Sartu aus zu beobachten , so sieht das Zentrum wie zwischen zwei Vorgebirgen eingeklemmt aus, die mit einer dichten Vegetation aus Zistrose, Ginster und Wachholder bedeckt sind, ein Wechsel von Steilküsten und Stränden wo oft Kadmium, Zink und Blei zutage tritt. Die Gesellschaft Malfitano interessierte sich Ende des 19. Jahrhunderts dafür und begann mit dem Abbau dieser Materialien, was dem Ort anfänglich Arbeit und wirtschaftliches Wachstum brachte.
Doch es waren nur die vergänglichen Effekte einer momentanen und zudem schwierigen Situation aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen der Bergleute.
Die Folge im September 1904 der berühmte Streik, der von der Polizei, von der Direktion des Bergwerkes gerufen, unterdrückt wurde und bei dem es drei Tote und mehrere Verletzte gab.
Nach der Schliessung des Bergwerks hat Buggerru versucht wieder hochzukommen und dabei auf seine günstige geografische Lage und seinen touristischen Wert gehofft. Hierbei jedoch macht sich erst in letzter Zeit eine günstige Entwicklung bemerkbar.
Bis heute erinnert der ganze Ort an die Bergwerke: die geschlossenen und verlassenen Stollen die zur Küste hin verlaufen, der mit Zink- und Bleipulver vermischte Sand, einige Skulpturen von Pinuccio Sciola auf dem Platz am kleinen Hafen erinnern an diese tragischen Episoden.
https://www.sardegna.com/de/buggerru/

Übernachten: SP Buggerru
Kosten: 20€ inkl. V+E und 6A Strom

22. September 2023
Wetter am Morgen: bewölkt und leichter Wind, 25°
Wetter am Abend: Sonne, 29°

Wir gehen den neuen Tag etwas langsam an. Die Nacht war etwas kühler als auch schon, es war mal gut zum schlafen.
Den kleinen Supermarkt im Ort gibt es nicht mehr. Aber der Mercado ist noch hier und da schauen wir mal rein. Nun ja, der taugt definitiv nichts. Weiter im Dorf hat es einen kleinen Laden. Unverschämte Preise, schlechtes Angebot und die Nachrichten am Handy sind wichtiger. Dann wollte die Kassiererin noch die Kreditkarte, statt dass sie den Kartenleser mit dem Betrag hingehalten hätte.
Beim Rückweg sahen wir oberhalb der kleinen Kirche nach der Polizeistation ein Banner (Supermercado di Sardegna) an einem Gebäude. Und tatsächlich, die Treppen hoch und von der oberen Seite des Gebäudes war der Zugang zu einem neuen Supermercado. Das Angebot war definitiv ansprechender.
Ansonsten haben wir den Tag genossen.

Übernachten: SP Buggerru
Kosten: 20€ inkl. V+E und 6A Strom

23. September 2023
Wetter am Morgen: Sonne mit Wolken, 19°
Wetter am Abend: Sonne, 24°

Gestern am späten Abend ging noch die Post ab. Draussen auf dem Meer blitzte es gewaltig – ein sehr schönes Schauspiel. Dann kam sehr viel Wind auf und es gab Hektik auf dem Platz. Da das Gewitter im Wetterbericht angekündigt wurde, hatten wir alles in der Heckgarage verstaut. Einige Leute meinten es besser, sogar die Markise blieb draussen – aber nicht sehr lange. Sie konnten die Markise mit Hilfe mehreren Personen retten. Bei uns wurde plötzlich an die Türe geklopft. Der Franzose hinter uns sagte immer wieder „Tapis“. Am Anfang wusste ich nicht was er meinte. Als ich den kleinen französischen Wortschatz aus der hintersten Schublade meines Gehirns hervor geholt hatte, wusste ich was er meinte – Teppich🤣. Er sagte, unser Teppich / Vorlegematte sei weggeflogen. Ich bedankte mich bei ihm und sagte, dass alles sicher in der Garage verstaut sei. Ich machte noch eine kleine Platzrunde und fand auch einen „Tapis“, einen Schuh und andere Sachen, die der Wind sich als Spielzeug genommen hatte.

Es ist etwas kühler als sonst und das nehmen wir als Gelegenheit, auf dem „Wanderweg“ zur Cala Domestica zu gehen. Die Bucht kennen wir schon und wir standen auch schon dort. Aber den Wanderweg dorthin kennen wir noch nicht.
Der Weg ist gut beschildert und konnte nicht verfehlt werden. Es ist der Wanderweg 301 und es hat überall Markierungen und Wegweiser. Bei einigen fehlt die Farbe und die Beschriftung ist auch nicht mehr lesbar, aber alle Pfeile zeigen in die korrekte Richtung. Der Weg geht von Buggerru direkt hoch bis zu, Kreuz. Von da führt er alles über die Hochebene, vorbei an Gebäuderuinen und einem Bauernhof. Am Schluss geht es eine Pfad durch hohe Sträucher hinunter zur Cala Sa Caletta, einer kleinen verborgenen Bucht und von dort über die Klippen 2-3 Meter über dem Meer zur Cala Domestica. Trotzdem es nur 24° warm war, kamen wir teilweise ins Schwitzen und bei 30° oder mehr würden wir die Wanderung eher nicht machen – wäre zu heiss und der Weg ist alles an der Sonne und führt durch trockenes und staubiges Gebiet.

Übernachten: SP Buggerru
Kosten: 20€ inkl. V+E und 6A Strom

24. September 2023
Wetter am Morgen: Sonne und Wind, 19°
Wetter am Abend: Sonne, 28°

Es gab die ganze Nacht viel Wind und das WoMo wurde etwas durch gerüttelt. Am Heki Mini im Badezimmer ist ein Teil gebrochen (nicht vom Wind), so dass das Moskitonetz nicht mehr richtig funktioniert. Zuhause haben wir noch eines in der Halle, weil wir dieses über dem Bett mal gegen ein grosses Heki gewechselt haben.
Wir wechseln heute von der West- zur Ostküste. Grund: hier ist es recht windig und kühler geworden. Nachbar mit riesigen Lautsprecher vor der Tür und eine Flutlichtanlage als Vorzeltleuchte. Ist ein italienisches Paar mit recht korpulentem Körper und hängen selber nur im Stuhl und drücken auf den Smartphones rum. Wir waren beim Empfang und hatten darum gebeten, dass die Lautstärke in der Nacht reduziert sein müsse. Es hat geklappt, als wir vom Nachtessen zurück waren, war es ruhig.
Mal schauen wie es an der Ostküste ist und die Woche darauf müssen wir sowieso wieder auf die Fähre. Und an der Ostküste treffen wir noch alte Bekannte, die aktuell auch auf Sardinien sind. Die Fahrt verlief mehr oder weniger ruhig, bis auf einige Sonntagsfahrer. Der neue Stellplatz am Meer ist sehr geordnet und trotz Meeresnähe hat es auf dem Platz einen dichten Rasen. Und aktuell weht ein laues Lüftchen und es ist wärmer als in Buggerru.

Übernachten: SP in Cardedu an der Ostküste, bei der Spiaggia Marina di Cardedu
Kosten: 20€ inkl. V+E und 6A Strom. 2 Duschen, kein WC. Entsorgungsbereich sehr sauber und aufgeräumt

25. September 2023
Wetter am Morgen: Sonne, 16°
Wetter am Abend: Sonne und Wolken, 26°

Gestern wurde noch das defekte Moskitonetz repariert. Dabei wurde auch das Zweite abgemacht, gereinigt und etwas geschmiert. Da wird es das nächste Plastikteil geben, welches bricht. Aber wir wissen nun: ein kleines Loch bohren und den Umlenkteil mit kleinem Kabelbinder nachbauen. Sache von 5 Minuten wenn man das System durchschaut hat. Aber die Bohrmaschine und das Werkzeug hatte ich bereits 3x raus geholt und wieder eingepackt. Es reichte für gestern und wir wissen nun wie es geht.
Und heute habe ich auch diese Dachlucke instand gestellt. Anschliessend habe ich das Dach und Solarzellen gereinigt. So einen Schlamm hatten wir definitiv noch nie auf dem Dach. Während dessen reinigte Ruth alle Scheiben von aussen. Den Aufbau selber machen wir dann mal in einer Waschanlage.

Übernachten: SP in Cardedu an der Ostküste, bei der Spiaggia Marina di Cardedu
Kosten: 20€ inkl. V+E und 6A Strom. 2 Duschen, kein WC. Entsorgungsbereich sehr sauber und aufgeräumt

26. September 2023
Wetter am Morgen: Sonne, 17°
Wetter am Abend: Sonne und etwas Wind, 29°

Es geht ein kurzes Stück weiter in Richtung Norden. Ziel wäre Santa Maria di Navarese, kurz vor dem Gebirge. Auf dem Platz waren wir schon mehrmals, aber ohne Anhänger. Mal schauen ob wir da rein und raus kommen.
Unterwegs gingen wir einkaufen, so dass unsere Vorräte wieder komplett sind. Auf dem Platz angekommen, mussten wir vorwärts zum Nachbargrundstück parken. Heisst, unser Eingang ist auf der Schattenseite und die Front ist bergwärts. Das dümmste was man machen kann um das Fahrzeug grad zu bekommen – hinten Luft raus und somit noch tiefer unten und die Stützen haben nicht soviel Hub. Wir unterlegten mit allem was wir hatten und mit manueller Bedienung der Stützen brachten wir das WoMo einigermassen grad hin. Zur Sicherheit legten wir hinten noch 2 Keile unter die Räder.

Übernachten: SP Camper Service Costa Orientale
Kosten: 23€ im Juli, 29€ bis Ende August, 20€ ab September, inkl. V+E, Strom extra 4€

27. September 2023
Wetter am Morgen: Sonne, 18°
Wetter am Abend: Sonne, 31°

Wir machten uns heute mit dem Roller auf den Weg, die roten Felsen zu finden. Fündig wurden wir am Lido D‘oro und beim Hafen in Arbatax. Beim Lido D‘oro haben wir am Strand Schilder mit Preise für den Besuch des Strandes gesehen. Da haut es einen ja von den Socken. 10€ für eine Stunde, 20€ für halber Tag und 30€ für den ganzen Tag. Wohlgemerkt, für Sand den die Natur hier abgelegt hat und dazu kommen noch Extras.

Übernachten: SP Camper Service Costa Orientale
Kosten: 23€ im Juli, 29€ bis Ende August, 20€ ab September, inkl. V+E, Strom extra 4€

28. September 2023
Wetter am Morgen: Sonne, 18°
Wetter am Abend: Sonne, 27°

Wir haben wieder mal genug vom Strand gesehen, es zieht uns etwas ins Gebirge.
Wir fahren über die SS125 nordwärts auf den „Passo di Genna Silana“ auf knapp 1000 MüM, der im Supramonte di Urzulei liegt und zu den Cinque Supramonti liegt – der Supramonte di Urzulei, der Supramonte di Baunei, der Supramonte di Orgosolo, der Supramonte di Dorgali und der Supramonte di Oliena. Die Cinque Supramonti liegt im Osten von Sardinien und ist das zweit höchste Gebirge der Insel.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Supramonte
Was man da oben im Gebirge machen kann, kann man u.a. hier nachlesen:
https://pecora-nera.eu/trekkingziele-im-supramonte-tolle-ziele-fuer-outdoor-fans/

Übernachten: SP Silana „Passo di Genna Silana“ (Urzulei)
Kosten: 20€ inkl. V+E, mit Dusche und 6A Strom

29. September 2023
Wetter am Morgen: Sonne, 16°
Wetter am Abend: Sonne, 26°

Heute Morgen Kontrolle gemacht – Oel, Wasser, Keilriemen und Bremsflüssigkeit. Alles i.o. Danach noch die Ursache eines Geräusches gesucht und möglicherweise auch gefunden. Ich kann es aber nicht beheben, weil unter dem Kunststoff-Kotflügel rechts eine Kunststoffmatte runter rutscht. Diese Matte dient sicher als Dämmschutz zwischen zwei Kunststoffteilen. Um das wieder richtig zu positionieren und befestigen, müsste dieser Kotflügel demontiert werden. Das lass ich mal schön bleiben. Habe etwas Hochleistungsfett so gut wie möglich dorthin gespritzt, vielleicht hilft es etwas.
Und das Bett knarrte in der Nacht auch. Der Lattenrost wurde nur mit Klammern an den Rahmen befestigt und die Klammern haben die Plastiklagerung ausgerissen. 2x 2 Schrauben und das Problem war behoben.

Wenn nicht gerade wieder eine Horde kranker Motorradfahrer mit Vollgas den Berg rauf und runter fahren, ist es hier oben angenehm ruhig.
Wir gingen heute auf eine Wanderung, so hatten wir etwas Ruhe von der Strasse. Auf dem Rückweg machten wir einen kurzen Halt bei der Bar am Pass.

Als wir dann zurück beim Wohnmobil waren, war der Platz bis auf vier Fahrzeuge leer. Nun, der füllt sich dann wieder bis am Abend.

Übernachten: SP Silana „Passo di Genna Silana“ (Urzulei)
Kosten: 20€ inkl. V+E, mit Dusche und 6A Strom

30. September 2023
Wetter am Morgen: Sonne, 16°
Wetter am Abend: Sonne, 26°

Gestern Abend ca. 20:00 war der letzte Supermond vom 2023. Supermond heisst es, weil der Mond zu diesem Zeitpunkt der Erde am nächsten ist und deshalb sehr gross und klar am Nachthimmel.

Wir bleiben heute noch auf diesem Platz. In der Nähe soll es einen Brunnen geben – „Fonte Esilei“ – den schauten wir uns mal an. Und dann gibt es noch einen namenlosen Berg, von dem das Wasser für diesen Brunnen kommt und da hinauf wollten wir auch.
Der Brunnen entpuppte sich als ein Metallrohr, das aus einer Steinwand kommt und der ganze Platz schaute wie eine Partyecke aus. Der Weg zum Berg war recht breit und führte am Anfang durch schattige Bäume. Eigentlich führt der Weg rund um den Berg nach oben, einmal Schattenseite und dann wieder Sonnenseite. Oben auf dem namenlosen Berg hatte man eine gute Rundsicht. Ausser Gestrüpp und alte Mauern von einem „Gebäude“ gibt es nicht.

Übernachten: SP Silana „Passo di Genna Silana“ (Urzulei)
Kosten: 20€ inkl. V+E, mit Dusche und 6A Strom

01. Oktober 2023
Wetter am Morgen: Sonne, 16°
Wetter am Abend: Sonne, 27°

Es geht zu unserer letzten Station auf Sardinien – Porto San Paolo. Hier gibt es einen Aera Sosto Camper Platz, der via APP Zugang gibt. Die APP heisst „InArea“ und dort findet man viele Plätze in Italien. Auf Sardinien gibt es zwei davon.
Wir sind um 09:00 vom Pass losgefahren und hatten eine entspannte Fahrt den Berg hinunter, da es noch keine Motorradfahrer unterwegs hatte. In Dorgali fanden wir einen Supermarkt, der am Sonntag offen hatte. Hier füllten wir unseren Frischwasservorrat (Flaschen) auf. Weiter ging die ruhige Fahrt bis Porto San Paolo. Hier mühten wir uns erstmal mit der APP ab. APP geöffnet, aber der QR Leser kam nicht. Deutsche Camper gaben uns Unterstützung, es funktionierte auch nicht. Da die Rezeption offen war, ging ich dort hin und zeigte meine geöffnete APP. Der Mitarbeiter drückte dort auf eine Taste und der Scanner wurde aktiv – gleiches Vorgehen hatte bei uns nicht funktioniert – speziell. Den Scanner muss an den QR Code am Eingang hingehalten werden und das Tor öffnete sich. Zum Rausfahren: an die Barriere fahren, QR Code mit der APP scannen und man wird gefragt, ob man wieder kommt, oder den Platz dauerhaft verlässt – dann erfolgt erst die Abbuchung von der Kreditkarte.
Der Platz ist nur für WoMo bis 8 Meter. Wir waren schon mal hier und hatten keine Probleme. Nun mit Anhänger gibt es max. 2 Plätze, wenn man nicht abhängen will – grad bei der Einfahrt links der erste und letzte Platz. Beide waren leer als wir ankamen. Für Entsorgung muss man trotzdem abhängen, somit würde es auf den normalen Plätzen auch gehen, wenn man den Anhänger neben sich stellt. Die Plätze sind 8 x 5 Meter gross gemäss Beschreibung.

Übernachten: Stellplatz in Porto San Paolo – ist gleichzeitig Mietstation von „Camper Sardegna“. Wenn man ins Restaurant „La Conchiglia“ (vis á vis vom Spar Supermarkt) zum Essen geht und sagt, dass man vom Stellplatz kommt, erhält man 10% Rabatt.
Kosten Übernachtung: 15€ ausserhalb Saison (1.10. – 31.05.), Vor- und Nachsaison 22€ Vorsaison, 29€ Hochsaison Juli + August (inklusiv: WLAN, Aussendusche kalt, Strom 6A, V+E, Fahrräder), WC 2€

02. Oktober 2023
Wetter am Morgen: Sonne, 18°
Wetter am Abend: Sonne, 29°

Heute ist unser letzter Tag auf Sardinien. Mit der Nachtfähre um 19:00 geht es nach Livorno. Vorgängig WC und Abwasser leeren, Frischwassertank auffüllen und dann fuhren wir eine Tankstelle an, damit wir nach Ankunft in Livorno losdüsen können. Wir haben da schon die skurrilsten Sachen nach der Ankunft gesehen und das tun wir uns nicht an. Und anschliessend suchten wir uns das nahe gelegene Shopping-Center auf und deckten uns noch mit Sardischen Köstlichkeiten ein. Final fuhren wir danach zum Fähranleger in Golfo di Aranci.
Am Fähranleger wurden noch einige administrative Arbeiten gemacht, Bettwäsche gewechselt und WoMo innen etwas gereinigt. Und dann: warten bis es los geht – wir sind bereit und die Fähre steht auch hier.

Übernachten: auf der Fähre
Kosten: gemäss Fährticket

03. Oktober 2023
Wetter am Morgen: bewölkt in Livorno, 18°
Wetter am Abend: Sonne, 25°

Gestern waren wir die ersten im Hafen und kamen als letzte auf die Fähre. War interessant zum zuschauen. Einer mit Porsche und Wohnwagen musste rückwärts auf die Fähre. Er hat es nicht geschafft, das Personal steuerte durch das Fenster das Fahrzeug.
Am Morgen um 06:00 in Livorno angekommen. Anschliessend fuhren wir die Entsorgungsstelle im Hafen an und leerten die WC Kassette. Und los ging es über die Autobahn Richtung Norden.
Nach La Spezia hatten wir teilweise Nebel, anschliessend wieder schönes sonniges Wetter. Die Umfahrung von Mailand war wie üblich der blanke Horror. Links überholen, rechts überholen und dann aber grad vorne mit Millimeter Abstand wieder reinfahren. Oder links Überholen, vorne knapp wieder von links über alle Spuren in die Ausfahrt. Man muss sich schon fragen, wozu es in Italien überhaupt Verkehrsregeln gibt.
Weil wir recht gut in der Zeit waren, fuhren wir etwas weiter als geplant. In Agno TI (Schweiz) trafen wir Freunde und bleiben für eine Nacht hier.

Übernachten: TCS Camping in Agno CH
Kosten: CHF 54.60 für eine Nacht (alles dabei)

04. Oktober 2023
Wetter am Morgen: Sonne mit Wolken, 14°
Wetter am Abend: Sonne und Wolken, 19°

Und nun, ab nach Hause.
Und wir sind wieder zuhause. Wohnmobil ist geparkt und frisch beladen, Anhänger ebenfalls, nach dem Vorsatz: nach der Reise ist vor der Reise. Bald geht es wieder los.

Übernachten: zuhause
Kosten: –

Gedanken zu unserer Reise:
• Verkehrsregeln kennen sie auf der Insel immer noch nicht – es gibt zwar Verkehrsschilder, aber das sind anscheinend nur Empfehlungen!
• Plätze sind zwischen 25-50% teurer geworden
• Je nach Strand kostet der Zugang. Und zwar massiv! Alles ist extrem teuer geworden, aber man hat nichts verändert ausser der Gewinnmaximierung.
• Egoismus wird immer grösser. Reisende die weder Strom noch Wasser benötigen, parken trotzdem bei den entsprechenden Säulen und versperren den Anderen den Zugang. Auch Zufahrt zur Entsorgung wird zugeparkt, Hauptsache man ist näher dort wo man hin will, oder im Schatten
• Öfters gesehen und die Leute darauf angesprochen: Hauptsache, meine WC Kassette ist sauber – auch wenn man dafür den Trinkwasserhahn benützt
• Immer und überall wird der Motor laufen gelassen. Beim Einkaufen, an der V+E-Stelle, beim Tanken, beim schnellen Kaffee in der Bar, …

Einige Daten:
• 27 Tage unterwegs
• 2‘630 Kilomete
• 3 Defekte:
– Pumpenkopf der Hydraulikstützen undicht. Dichtung hatte ein Loch und wurde ersetzt für 38€
– Heki Mini Plastik zur Führung des Moskitonetz gebrochen. Mit Kabelbinder neue Führungen gemacht
– Lagerung des Bettrost durch Klammern ausgerissen. Klammern entfernt und mit Schrauben befestigt.

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